Burnout Forschung

Jerich, Lisbeth. Burnout: Ausdruck der Entfremdung. Leykam Verlag, 2007

"Diagnose Burnout" lautet nicht etwa das medizinische Urteil. Dies würde bedeuten, ein Syndrom, welches derart explosionsartig zugenommen hat wie das Burnoutsyndrom, (klinsch) ernst zu nehmen und ihm konsequenterweise einen Krankheitsstatus zu verleihen. Es ist vielmehr das gesellschaftliche Urteil angepasster, sich selbst verleugnender Individuen gegenüber Menschen, die "aus der Reihe tanzen" und auf Missstände in der kapitalistischen Arbeitswelt von heute aufmerksam machen. Doch bedeutet das nicht eine verkehrte Welt? Ist nicht der ausgebrannte Mensch der einzige, der gesund reagiert auf kranke Verhältnisse?

Das hier vorliegende Buch soll die Leserschaft zu einem Perspektivenwechsel auffordern. Es ist ein grosses Anliegen der Autorin aufzuzeigen, dass grundsätzlich jeder, je nach Lebens- und Arbeitsbedingungen, burnoutgefährdet ist. Es ist immer ein Zusammenspiel multipler Faktoren, die den Burnoutprozess in Gang setzen, niemals reine Veranlagung.